Marius-Anhang nun auf Deutsch

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Seit 1993 gibt Dr. Karl Röttel (im Foto rechts) die Zeitschrift Globulus heraus. Auf Einladung von Bürgermeister Richard Mittl (links) wurde nun in Mörnsheim der Jahresband 18 vorgestellt. Unter den vielfältigen Beiträgen findet sich auch „Marius’ Replik auf Scheiner – Der Anhang zum Mundus Iovialis von Simon Marius“ von Dr. Hans Gaab und Pierre Leich (Mitte). In dem sehr seltenen Anhang von 1614 verteidigt sich Marius gegenüber Angriffen von dem Ingolstädter Jesuitenpater, Mathematiker und Astronomen Christoph Scheiner. Vier Jahre zuvor hatte Galileo Galilei im Sidereus Nuncius über Mondberge und Jupitermonde berichtet. Scheiner zog die Wahrheit dieser Beobachtungen nicht in Zweifel und sah selbst Venusphasen und Sonnenflecken, schloss sich der Interpretation von Galilei aber nicht an und ließ die Copernicanische Lehre nur als hypothetisch gelten. Marius, der ebenso dachte, erwartete von Scheiner daher eine freundliche Würdigung seiner eigenen Jupitermondbeobachtungen, die ihm – wie man heute weiß – zeitgleich und unabhängig gelangen.

Während Scheiner einige Ergebnisse von Marius ohne Namensnennung übernahm, stellte er sich in der Frage der Priorität der Jupitermondentdeckung jedoch hinter Galilei und beschimpfte Marius als Calvinisten, der überaus spät und reichlich aufdringlich versuche, „uns das Gegenteil einzureden“. Marius revanchierte sich in dem Anhang, indem er Scheiner eine Reihe fachlicher Fehler aufzeigt.

Der Anhang liegt nun erstmals in deutscher Übersetzung vor, wobei der Übersetzer des Mundus Iovialis, Joachim Schlör, dem Text den letzten Schliff gab.

Galilei dankte Scheiner seine Solidarität übrigens nicht: In seinem Dialogo von 1632 überzog er Scheiner mit beißendem Spott.

(Foto: Franz Bauer)

Marius-Portal freigeschaltet

Marius-Portal-Freischaltung_Kaller

Nach fast dreijähriger Vorbereitung und über 1000 Stunden wurde am 18. Februar im Staatsarchiv Nürnberg das Marius-Portal freigeschaltet. Exakt 400 Jahre nach der Widmung im Hauptwerk von Simon Marius – waren bei einem kleinen Festakt die Generaldirektionen der bayerischen Staatlichen Archive und der Staatsbibliothek sowie weitere Archive und Bibliotheken aus Mittelfranken vertreten.

Auf den roten Knopf drückten Pierre Leich (Portal-Herausgeber), Dr. Peter Fleischmann (Direktor des Staatsarchivs Nürnberg), Dr. Stephan Kellner (Bavarica-Referent der Bayerischen Staatsbibliothek) und Dr. Ralph Puchta (Vizepräsident der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft) und unterstrichen die Bedeutung von Marius als Topastronomen auf internationalem Niveau, der zu einer Handvoll Forschern weltweit gehörte, denen mit dem eben entdeckten Fernrohr sensationelle Entdeckungen am Himmel gelangen.

Das mehrprachigen Marius-Portal führt erstmals alles von und über Marius zusammen.

Foto: Mark Kaller

Marius-Jubiläum gestartet

Marius-Auftakt-Gruppe_Goerke

Mit gut 160 Ehrengästen erlebte das Simon-Marius-Jubiläum am 10. Februar 2014 im Nicolaus-Copernicus-Planetarium Nürnberg einen festlichen Auftakt, bei dem die Grußworte die Wertschätzung von Kommunen, Hochschulen, Förderern und zahlreichen Kooperationspartner aus Ansbach, Bamberg, Erlangen, Gunzenhausen und Nürnberg widerspiegelten. Im Bild: Dr. Wolfgang Eckart (Direktor Bildungscampus Nürnberg), Prof. Dr. Julia Lehner (Kulturreferentin der Stadt Nürnberg), Pierre Leich (Herausgeber Marius-Portal), Festreferent Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller, Dr. Dieter Hölzl (Präsident Nürnberger Astronomische Gesellschaft), Thomas A.H. Schöck (Kanzler Universität Erlangen-Nürnberg) und Dieter Schoch (Vorstandsvorsitzender STAEDTLER Stiftung).

Foto: Ramon Goerke